«Alle guten Dinge sind drei» und darum erzähle ich euch diese Woche noch eine dritte Geschichte vom Open Mic (Offene Bühne).
Eine Freundin und ich gingen letzte Woche aufgeregt und voller Elan zum Open Mic einer lokalen Bar um da ein Lied vorzutragen, das wir während Wochen einstudiert hatten. Ich möchte so viel Bühnenerfahrung wie möglich sammeln und nutze daher jede Auftrittsmöglichkeit. Doch als wir die Bar betraten, herrschte eine unglaublich bedrückende Stimmung. Es waren nur zirka 10 Leute da und die Bühne war leer. Es herrschte Totenstille. Wir setzten uns und warteten, bis es losging. Doch es passierte nichts – rein gar nichts. Diese leere Stimmung war kaum auszuhalten und meine Freundin und ich waren kurz davor uns davonzuschleichen. Doch plötzlich überkam mich ein Gefühl von ungewohntem Selbstvertrauen und ich schritt furchtlos zur Bühne. Es war mir plötzlich nichts mehr peinlich und ich fragte mich durch, bis ich die verantwortliche Person gefunden hatte, die uns dann mit grosser Begeisterung auf die Bühne bat.
Auf der Bühne erzählte ich den Gästen alles, was mir gerade in den Sinn kam. Ich stellte uns vor und redete darüber, wie wir uns auf dem Weg hierher
verlaufen hatten und uns hier Anfangs nicht willkommen fühlten. Ich schaute ins Publikum und dachte: «Ups, das war wohl keine gute Einführung.» Doch dann sah ich das Schmunzeln auf den Gesichtern
der Zuschauer und wir legten los. Ich war sehr überrascht über den grossen Applaus und die vielen Komplimente danach. Es war ein voller Erfolg. Sowas hätte ich zu Beginn des Abends nie für
möglich gehalten. Ich war sehr stolz darauf, dass ich mich überwinden konnte. Manchmal muss man sich einfach zusammenreissen, um das umzusetzen, was man sich vorgenommen hat. Solche Erlebnisse
bleiben einem nämlich das ganze Leben lang in Erinnerung.